Informationen zur Sektion Berlin-Brandenburg der HHG
Am 11. Dezember 2003, zwei Tage vor Heinrich Heines 206. Geburtstag, nahm die Berlin-Brandenburgische Sektion der Heinrich-Heine-Gesellschaft ihre Arbeit auf. Erklärtes Ziel der Berlin-Brandenburgischen Sektion ist, neben der engen Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft, ein engagiertes Wirken in der Öffentlichkeit, um die dichterische Persönlichkeit Heinrich Heines und sein bis heute aktuelles Werk wiederstärker in das Bewußtsein der Berliner und Brandenburger Öffentlichkeit zu rücken. Berlin gehört zweifellos zu den maßgebenden Stätten in seinem Leben, die drei Berlin-Aufenthalte – 1821–1823, 1824, 1829 auch in Potsdam – prägten ihn: Hier entstanden seine »Briefe aus Berlin«, viele Gedichte, hier begegnete er einer Weltmetropole mit allen ihren Glanz- und Schattenseiten, hier gewann er einflußreiche Freunde und verkehrte in den berühmten Salons der Zeit.
Aktuelle Veranstaltungen
7. November 2024, 19 Uhr
Vortrag mit Lesungen und Musik in Kooperation mit der Ephraim Veitel Stiftung:
Dr. Elvira Grözinger (Berlin): „Der Rabbi von Bacherach - Heinrich Heines jüdische Wunde“
Musik: Flora Jörns, Klavier und Thoma Jaron-Wutz, Tenor
Ort: Berlin-Saal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (zlb)
Breite Str. 36, 10178 Berlin-Mitte (Zugang nicht barrierefrei!)
Datum/Zeit: Donnerstag, 07. November 2024, um 19 Uhr
Anmeldung unter: heine.sektion.berlin@gmail.com
Der Erzähler Heine steht dieses Mal im Vordergrund: Die Erzählung „Der Rabbi von Bacherach“ ist zwar ein Fragment geblieben, allerdings eines, das biographisch wie kulturgeschichtlich eine wichtige Rolle in Heines Werk spielt.
Heine wurde 1822 Mitglied im Berliner »Verein für Cultur und Wissenschaft des Judentums«, welcher 1819 von Leopold Zunz gegründet wurde. Dort hörte er Vorlesungen und las viel über jüdische Geschichte. Nach den antijüdischen »Hep-Hep«-Unruhen des Jahres 1819 an 70 Orten des Deutschen Bundes, die Heine zutiefst schockierten, widmete er sich in seiner Erzählung den verhängnisvollen Ritualmordbeschuldigungen, die nicht zuletzt in seinem heimatlichen Rheinland eine blutige Spur hinterließen. Heine unterbrach die Arbeit daran für viele Jahre, nahm sie erst wieder 1840 auf, als die sogenannte Damaskus-Affäre, eine neue Version eines angeblich von Juden begangenen Ritualmordes, zum Ausbruch des Judenhasses im gesamten Orient führte.
19. September 2024, 19 Uhr
Bildvortrag von Frau Dr. Beate Borowka-Clausberg, Vorsitzende im Hamburger Heine-Haus e.V.:
„Geistreich bei Tee und Kaffee – Facetten der Salonkultur“
Ort: Galerie „Under the Mango Tree“, Merseburgerstr.14, 10823 Berlin
Schöneberg
Datum/Zeit: 19. September 2024, 19 Uhr
Eintritt: 12 Euro inkl. Getränke / Mitglieder 10 Euro, Studenten 5 Euro
Anmeldung unter: heine.sektion.berlin@gmail.com
Die außerordentliche Geschichte der weiblichen Emanzipation zeigte sich in den Salons des 18. und 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt standen stets besondere Frauen als Vermittlerinnen zwischen Künsten und Wissenschaften. Mit Hilfe geeigneter Ingredienzen – Tee und Kaffee – arrangierten sie kultivierte Zusammenkünfte ihrer illustren Gäste. Paris, Königsberg und Weimar waren Zentren dieser Kultur, aber ebenso die jüdischen Berliner Salons der Henriette Herz und Rahel Levin-Varnhagen. Besonders in letzterem war Heinrich Heine ein höchst willkommener Gast.
Der Vortrag wird musikalisch begleitet von dem Pianisten Timo Tietz.
Die Berlin-Brandenburgische Sektion der Heinrich Heine-Gesellschaft versteht
sich als Forum für kritisch lebendigen Meinungsaustausch, als Forum für aktuelle
Fragestellungen, für Diskussionen mit zeitgenössischen Schriftstellern, Künstlern,
Wissenschaftlern, Laien und besonders mit der Jugend. Sie steht allen Interessierten offen.
Mitglieder des Vorstands
- Roland Schiffter, geb. 1937, studierte, arbeitete und forschte an den Universitäten in beiden Berlins, ist Arzt, Professor der Neurologie und Autor und schrieb über die Krankheiten von Heinrich Heine und anderen berühmten Geistern, über das "Alphatierprinzip" und die Krise der Religiosität.
- Sabine Bierwirth, geb. 1962, Studium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, ehem. wissenschaftliche Redakteurin der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Ausgabe, Lehrbeauftragte an der Freien Universität Berlin.
- Dr. Arnold Pistiak, geboren 1941; Rentner, zuvor Universität Potsdam. Zahlreiche Arbeiten zu dem späten Schaffen Heines
- Dirk Fleischhauer, geb. 1967 in Berlin; Berliner Sparkasse; Schatzmeister der Sektion
Geschäftsstelle der HHG Sektion Berlin-Brandenburg
Postadresse:
Heinrich-Heine Gesellschaft e.V. Sektion Berlin-Brandenburg
z. Hd. Prof. Dr. Roland Schiffter
Wiesenerstr. 53
12101 Berlin
E-Mail: heine.sektion.berlin@gmail.com